200 SACHEN

Reich und schön CD

Zwei Dinge vorab: Zum einen hat das Langspieldebüt von 200 SACHEN eines der besten und lustigsten Infos, das ich in letzter Zeit lesen durfte, zum anderen mit Uzi Mayer meinen absoluten Lieblingstrommler an den ...

äh ... Trommeln. Sowieso sind 200 SACHEN fünf Typen, im Sinne von Typen, und nicht von Typen, denn schließlich ist mit Katta am Gesang ein Frau im Boot. Ich meine also Typen, und ich gehe davon aus, dass ihr wisst, was ich meine.

Fünf Bastarde aus Garage, Rock, irgendwie auch Punk und Wave und verdammt viel Pop. Mit Locken wie Afro, schön wie Boygroups, zerfurcht und verlebt wie Rockstars und einer Stimme, so markant und unique.

Und genau hier beginnt die Band Lager zu spalten. Die Stimme, manchmal gehasst, meistens geliebt. Die Texte - den einen zu naiv, den anderen nicht naiv genug. Wo sich aber alle wieder treffen, ist beim rasantesten Pop, den Deutschland zu bieten hat.

Und live sowieso. Ihr müsst sie live sehen. Die beiden Afros, den Schönen, den Zerfurchten und die Stimme, die schon was mit Xavier Naidoo hatte, zumindest akademisch. Und jetzt auch noch der Bundesvisions-Songcontest.

Ist doch super. Schließlich sind die Fünf ein paar von uns, hören Punkrock in der Freizeit und vielleicht auch auf der Arbeit, haben auch da in der Nähe schon gespielt (Uzi zum Beispiel bei den sensationellen TEN BUCK FUCK) und glaubt mir, der Großteil des Quintetts lebt das große mächtige Ding namens Rock'n'Roll bis in den hintersten Winkel.

Ich habe mit ihnen getrunken und so. Ich weiß, wovon ich rede. Also 200 SACHEN, macht mal. Aufs Gaspedal und ab nach oben. Und auch wenn ich einer von denen bin, für den die Texte gerne etwas "erwachsener" (brr, was für ein Wort, hat schon beim Schreiben einen komischen Nachgeschmack) sein könnten und die Stimme hier und da vielleicht nicht ganz so markant - ich wünsche der Handvoll Wiesbaden einen ungebremsten Weg zur Fünf-Liter-Flasche Sekt, die sie über die Köpfe der Zweit- und Drittplatzierten kippen darf.

Und dann sollte es auch irgendwann mit dem ersten Teil des Albumtitels klappen. (40.29) (08/10)