Foto

THEFALLS

Reflections///Void

Ich bin ja immer ein wenig beruhigt, wenn ich auf die Tracklist eines Albums schaue und mich nicht nur Sieben-Minuten-Nummern erwarten. THEFALLS können episch, wissen aber auch, wann ein Song auserzählt ist. Dabei halten die Norweger ihr Material spannend, indem sie ihre knallharten Sludge- und Mathcore-Riffs durch düstere melodische Passagen auflockern – auch wenn die vermeintliche Auflockerung inklusive (gekonntem!) Gesang meist eher eine intensive Einleitung in die nächste technische Abfahrt darstellt. Dass ein Riff ordentlich knallt, steht hier gegenüber technischem Genudel aber deutlich im Vordergrund. Besonders gut funktioniert das im dreiteiligen Epos (da haben wir’s dann doch wieder mit den Longtracks) „Nadir“, das über BOTCH, CONVERGE, THE DILLINGER ESCAPE PLAN, HOPESFALL und alles dazwischen sämtliche Register zieht. Irgendwie ist das bisweilen zwar anstrengend, aber eben auch durchweg interessant, ohne wie manch andere Vertreter einfach nur Chaos-Riff an Chaos-Riff zu reihen. Der letzte Part von „Nadir“ könnte gar einer Band mit Beteiligung Mike Pattons entstammen. Absolut runde und spannende Angelegenheit – nur eben nix zum Nebenbeihören.