Die New Yorker Musikszene der späten Siebziger bescherte uns das bisweilen schwer verdauliche No Wave-Phänomen, mit Bands wie James Chance’ verschiedenen musikalischen Verkörperungen, BUSH TETRAS, ESG und Co.
In diesem Kontext dieses auf den Ruinen und Ideen des Punk aufbauenden, schwer einzugrenzenden Phänomens sind auch LIQUID LIQUID zu sehen, die ursprünglich von 1980 bis 1983 aktiv waren und es seit dem Ende des letzten Jahrzehnts auch wieder sind.
Seitdem treten sie regelmäßig live auf, gerade in England, wo Bands wie beispielsweise CLINIC deutlich von deren Percussion-lastigen Sounds beeinflusst sind, aber auch PUBLIC IMAGE LTD. holten sich hier Inspiration.
Mit „Slip On And Out Of The Phenomenon“ erschien Anfang 2012 eine komplette Werkschau der Formation, in Ergänzung zu dieser dieses Werk zu verstehen ist: Young war der Percussionist von LIQUID LIQUID, der für „Reel To Real“ alte Aufnahmen aus den Jahren 1982/83 restauriert hat.
Ja, das muss man mögen, doch so spröde und minimalistisch diese fragmentarisch wirkenden Stücke auch sind, sie strahlen eine seltsame Anziehungskraft aus. Minimalistische, leise Musik mit Homerecording-Charme, nah an Soundscapes, Geräusche, Synthie-Sounds, Gitarren, dazu etwas Gesang – das hat seinen Reiz, wie LIQUID LIQUID auch.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #118 Februar/März 2015 und Joachim Hiller