Wenn sich Leute wie Bryant Clifford Meyer und Jeff Caxide von ISIS, Josh Graham, der amtliche Video- und Visual-Künstler von NEUROSIS, Greg Burns von HALIFAX PIER und Dana Berkowitz von THE CIGNAL gemeinsam hinsetzen und Musik machen, dann sollte man halt eben nicht einfach nur eine weitere Supergroup erwarten, die einzig durch ihr Namedropping glänzt.
Und so ist eben RED SPAROWES dann auch ganz großes Kino - sprich Soundtrack und Film in einem -, beides oscarreif. Hier werden Hymnen geschmiedet und zelebriert, hier wird gepflegt dahingeschmolzen und zwar in Vollendung.
Es braucht keinerlei Gesang, hier zählt einzig und allein Musik. Wenngleich man wohl hier und da auch auf die Stimme als Instrument zurückgriff, dies auch weiter zu tun gedenkt, was aber im homogenen Klangerlebnis wohl kaum wahrnehmbar ist.
Diese Platte ist ein echtes Spektakel für die Gehörgänge. Vom ersten Durchlauf an bin ich gefesselt von derart unglaublich schöner - ja, was? - Musik. Natürlich entdeckt man einige ISIS-Elemente wieder, aber bei den RED SPAROWES verzichtet man voll und ganz auf die Hardcore-Ausbrüche.
Hier zählen einzig und allein Melodie und Schönklang. Assoziationen: MY BLOODY VALANTINE mit Country-Einschlag, MOGWAI minus Lärm, mehr SONIC als YOUTH und Tonnen morbiden Charmes - Epic Ambient Rock.
"The new wave of shoegazing sound" würd ich mal neudeutsch und bedeutungsschwanger sagen. Mehrdimensionale Soundwände ohne Raum und Zeit - gern mal jenseits der zehn Minuten, dann wieder eher nur ein Hauch.
Ich könnte hier noch drei Seiten Lobhudeleien aneinanderreihen, dabei wäre es doch viel einfacher, wenn ihr euch die Platte direkt selber holt und mir einfach mal zustimmt. Übrigens für Vinylfetischisten gibt es das Ganze bei Hypertension Records in Belgien auch als Doppel-LP.
(62:46) (10/10)
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