Die Jungs von THE RED CHORD aus Massachusetts sind mit ihrem dritten Album zum dritten Mal über alle Zweifel erhaben. Nach dem Erstling "Fused Together In Revolving Doors" habe ich für diese Gazette hier ein Interview geführt, in dem sich mein damaliger Interviewpartner als selbstverliebter und, ich nenne es mal: unreflektierter Amerikaner outete, woraufhin ich mit der Band schon abgeschlossen hatte, aber von der damaligen Besetzung sind nur noch der Sänger und der zweite Gitarrist dabei und so haben THE RED CHORD eine zweite Chance verdient.
Und diese nutzen sie mit "Prey For Eyes" vortrefflich. Vom Grindcore des Erstlings über den Math-Core des Zweitlings "Clients" bis zu diesem Album jetzt haben THE RED CHORD eine beachtliche Entwicklung durchgemacht.
"Prey For Eyes" hat mich beim ersten Durchhören zunächst enttäuscht, zu unstrukturiert wirken die Songs, zu wenig bleibt von den durchgeknallten Gitarrenriffs hängen, aber diese Scheibe wird mit jedem Durchgang großartiger und wächst zu einem wahren Monster an Abgefahrenheit heran, die vielleicht noch bei Bands wie SUFFOCATION oder MESHUGGAH wieder zu finden ist.
Auf "Prey For Eyes" trauen sich THE RED CHORD erstmals auch an langsamere Songs und Parts heran, die wie zum Beispiel "Seminar" mit Keyboards untermalt sind und klassische Melodien verarbeiten, was ihnen aber außergewöhnlich gut zu Gesicht steht.
Insgesamt ein herausragendes Album, mit dem der gemeine Punk-Hörer aber nichts anzufangen wissen wird. (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #52 September/Oktober/November 2003 und Ollie Fröhlich
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