Die Essenz des NYHC definiert wohl jeder anders für sich. Die meisten denken dabei sicher an Machocore wie AGNOSTIC FRONT, WARZONE oder CRO-MAGS (wobei die wenigstens musikalisch herausstachen), die Abstinenzler an GORILLA BISCUITS oder YOUTH OF TODAY.
Viel interessanter aber waren die Anfänge dieser einst heterogenen Szene mit beispielsweise REAGAN YOUTH, THE MOB, KRAUT, BEASTIE BOYS (ja, genau die), den (zugereisten) BAD BRAINS oder eben URBAN WASTE.
Die Band existierte nur von 1981 bis 1984 (aus ihr gingen die auch nicht sehr langlebigen MAJOR CONFLICT) hervor) und veröffentlichte nur eine 7“, deren acht Songs aber auch heute noch die perfekte Definition von Hardcore darstellen: ungestümer, rasend schneller Punkrock ohne jeglichen Firlefanz und voller jugendlicher Wut und Aggression.
Seit 2008 sind URBAN WASTE mit drei Vierteln der damaligen Besetzung wieder aktiv und die, angesichts der zig lahmen Altherren-Reunions der letzten Jahre, berechtigte Frage, ob das denn wirklich sein musste, beantworten URBAN WASTE mit „Not a lot has changed ...
different President, different war, same greed, corruption and exploitation of the vulnerable plague the planet“ und ihrem ersten richtigen Album „Recycled“, das erstaunlich viel von der damaligen Energie besitzt und keinen Unterschied zwischen den wirklich neuen Songs und denen, die zwar Anfang der Achtziger geschrieben, aber erst heute aufgenommen wurden, erkennen lässt.
Natürlich müssen sich auch URBAN WASTE den Vorwurf gefallen lassen, dass das hier eine pure Nostalgie-Show älterer Männer eventuell in der Midlife Crisis ist, irgendwie erfrischend ist „Recycled“ aber tatsächlich.
Und URBAN WASTE damit weiterhin meine Definition von NYHC.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #96 Juni/Juli 2011 und André Bohnensack
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #52 September/Oktober/November 2003 und André Bohnensack