Das Frontcover zeigt einen Polizisten mit erhobenem Schlagstock in einer Konfrontation mit jungen Schwarzen vor einem zerstörten Schaufenster. Die Fotografie lässt an Szenen der Proteste in Folge der Ermordung von George Floyd durch Cops in Minneapolis im Mai dieses Jahres denken. Es stammt vermutlich aus den „Watts Riots“ in Los Angeles 1965, wirkt aber verstörend aktuell. Dasselbe muss man von „Holy wars“ sagen, das von religiösem Fanatismus handelt, und von „Blood I bleed“, in dem Sängerin Dawn Crosby Gewalt gegen Frauen thematisiert. „Recognize No Authority“ erschien zuerst 1986 auf Metal Blade, und es ist vor allem Crosbys fuchsteufelswilde Performance, durch die das Album für heutige Fans hörenswert ist. Ihre Stimme macht aus einigen der Songs kleine Proto-Thrash-Hits, die meisten kann sie nicht aus der Durchschnittlichkeit hieven. „Recognize No Authority“ lohnt als alternativer Blick auf die junge Szene, der die Nähe zu Punk einerseits und den Ursprung in der NWoBHM andererseits aufzeigt. Die Gamechanger lieferten 1986 sowieso andere ab, man denke allein an „Reign In Blood“ und „Master Of Puppets“. 1996 starb Crosby als Sängerin von FEAR OF GOD, vermutlich an Folgen von Alkoholkonsum. Gitarrist und Songwriter Ross Robinson wurde als Starproduzent unter anderem für KORN, SEPULTURA und SLIPKNOT berühmt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #82 Februar/März 2009 und Ollie Fröhlich
© by Fuze - Ausgabe #83 August/September 2020 und Ingo Rieser