SIR PSYKO AND HIS MONSTERS

Reaperstale

Fuck the world! Musik mit ausgestrecktem Mittelfinger ist besser als jede Fußball-WM. Niemand braucht grölende, stinkende Massen, um Emotionen und Wut rauszulassen. Dafür genügt auch ein kleiner Pogo-Mob oder ein Wrecking Pit, der mit brutal-aggressiver Mucke in den Wahnsinn getrieben wird.

SIR PSYKO AND HIS MONSTERS beherrschen diesen Wahnsinn perfekt. Die westlichsten Zipfel Österreichs, genauer gesagt aus dem Vorarlberger Ländle, bringen „Fuck the world“ zu neuen Ehren in der Welt – zumindest in der Psyko-, nein, Psycho-Welt.

Im Psycho-Universum haben sie schon beim ersten Kontakt Staub aufgewirbelt. Der Kick-Ass-Billy der fünf besticht nicht nur durch die düster-aggressive Stimme von Sir Psyko und den Saxofoneinsatz, sondern auch, weil die sehr junge Combo bald ihren eigenen Ton gefunden hatte.

Beim Debütalbum „Zombie Rock“ von 2008 sind SIR PSYKO AND HIS MONSTERS musikalisch noch etwas „netter“ gewesen. Mit „Reaperstale“ sind diese Zeiten vorbei. Das Album ist rauher, derber, schneller und noch mal aggressiver geworden.

Dürfen die denn das? Anscheinend schon. „Reaperstale“ ist kein Album zum Hände schütteln, den Schwiegereltern vorstellen oder um alten Damen übe die Straße zu helfen. Die alten Damen gehören sowieso ins Altersheim, Schwiegereltern will niemand und wer will schon Händeschütteln? Abgemischt hat das Album P Paul Fenech persönlich, sein Einfluss ist herauszuhören, und geschadet hat es SIR PSYKO AND HIS MONSTERS nicht.

Im Gegenteil: Der „Fuck the world“-Mittelfinger ist noch stinkiger und noch böser. Nichts für nette Menschen.