RAWHIDE - TAUSEND MEILEN STAUB STAFFEL 1

Bekanntlich hat es Clint Eastwood seiner Rolle in Sergio Leones „Für eine Handvoll Dollar“ zu verdanken, dass er in Hollywood zum Star wurde. Sein schauspielerisches Talent hatte Eastwood aber bereits in den ersten fünf Staffeln der langlebigen, bis 1966 produzierten Western-Serie „Rawhide“ unter Beweis stellen können, die hierzulande ab Mitte der Sechziger zuerst als „Cowboys“ und dann als „Tausend Meilen Staub“ ausgestrahlt wurde.

Wer bisher „Bonanza“, „Die Leute von der Shiloh Ranch“ oder „Rauchende Colts“ für die besten Western-Serien hielt, hat wahrscheinlich noch nie eine Folge von „Rawhide“ gesehen. Denn gegen die düstere Noir-Qualität und das darin vermittelte eher pessimistische Menschenbild wirken die oben genannten Vertreter oftmals wie seichte Seifenopern.

Der eigentliche Hauptdarsteller war aber nicht Eastwood, sondern Eric Fleming, der den „Trailboss“ Gil Favor spielt. Der zieht mit seinen Cowboys und einer Viehherde Ende des 19. Jahrhunderts durch die USA und wird in jeder Folge mit dramatischen Ereignissen konfrontiert (die Original-Titel der Folgen beginnen deshalb immer mit „Incident ...“), die nicht unbedingt etwas mit seiner Profession zu tun haben.

Favor verkörpert dabei den Typ des harten Kerls mit romantischer Ader, jederzeit bereit, Probleme sehr pragmatisch mit Colt und Fäusten aus dem Weg zu räumen. Favor ist die moralische Autorität der Serie, der seine Männer nicht nur im übertragenen Sinne auf den rechten Weg bringt.

Die erste Staffel mit 23 Folgen dieser großartigen Serie ist jetzt verteilt auf zwei Boxen auch hierzulande endlich auf DVD erhältlich. Eine Serie, die auch popkulturell ihre Spuren hinterlassen hat, denn Coverversionen des von Frankie Laine gesungenen Titelsongs findet man selbst im Repertoire der DEAD KENNEDYS oder METEORS.