RAW MUSTANG

Depressive Dirt Rock CD

RAW MUSTANG aus Berlin sind zu zweit und pendeln auf ihrem Demo "Depressive Dirt Rock" zwischen Folk und Noise, verfallen hier und da in kratzigen Garagerock und erzeugen laut Info live "abgründige Stimmungen".

In spielerischer Hinsicht klappt das meines Erachtens ganz gut und die vier Songs verbreiten tatsächlich gewisse Stimmungen. Nur wie es mit Stimmungen eben so ist: da gibt es gute und auch sehr ätzende.

Beim ersten Track "Nighttime fellows" denke ich zum Beispiel spontan an Lagerfeuer am Strand mit einem Joint, "Divided" geht ganz gut nach vorne, wird jedoch von einer an dieser Stelle geradezu unerträglichen Surf-Tremolo-Gitarre hoffnungslos verschmalzt.

Der dritte Track "Sailor song" ist für meinen Geschmack kaum zu ertragen, acht geschlagene Minuten wird die Gitarre gezupft und das gesamte Spektrum seemannstypischer Klischeemelodien bemüht, aber dann setzt der Gesang ein und es rollen sich mir die Fußnägel hoch.

An Pathos und Seebär-mäßigem Geknödel ist das (leider) nicht mehr zu überbieten! Wäre das Ganze nicht so furchtbar penetrant, wäre ich beim Hören glatt eingepennt. "Come" ist dann wieder sehr gut, guter agressiver Krautrock mit Psycho-Beat und ordentlich Dope.

Mein Rat an die Band: Legt euch einen Bassisten zu, verbreitet erheblich weniger Pathos und versucht hier und da mal ein paar tightere Beats, die arschtreten, dann kann es nur besser werden.

(05/10)