JUPITER JONES

Raum für Raum CD/LP

Die Angaben über Label und Vertrieb erreichten mich drei Tage nach der Heftdeadline und einen Tag, bevor ich dieses Review schreiben darf. Glückwunsch zum Deal, aber qualitativ hat die Truppe JUPITER JONES aus dem Saarland das sicherlich verdient.

Ich lese in dem unglaublich liebevoll gemachten Begleit/Info-Heft (cooler als manches Fanzine, fetzig, Jungs!) natürlich auch, was andere Käseblättchen so verzapfen und bin mir anschliessend noch unschlüssiger.

Er kling weder wie Nagel noch wie Wiebusch und auch an die Röhre des Heißwasser-Barden aus Gainesville kommt er nicht ganz ran, aber ihr wisst jetzt, dass wir von (leichter) Whiskystimme und wundgeweltschmerzheulten Stimmbändern reden.

Musikalisch war und ist natürlich Punk ein Thema, in love with Indie ist man neben Emoparts auch, sollte man meinen, wobei das droppen des Wortes Emo hierbei eher darauf zurückzuführen ist, dass dies dämliche Wort lediglich eine jüngere Variante beziehungsweise eine Spielart des Indierock ist.

Mir ist das Gesamtkunstwerk JUPITER JONES eigentlich zu pompös. Meint: musikalisch zu ernst, zu groß und protzig der Versuch, Tiefsinn und Hingabe zu suggerieren. Schön arrangiert, wundervolle Passagen mit Klavier, schöne Samples, aber alles in allem, bei aller Liebe zum gebotenen Detailreichtum, bleibt ein etwas pathetischer Gesamteindruck.

Wird sicher viele Fans finden, da eben viel rumgeKETTCARt und geMUFFPOTTERt wird und das erfolgversprechende Quäntchen Emo eben auch nicht fehlt. Bis es irgendwann heisst: gehyped, gesignt, BUT ALIVE.

Für mich ist das ganze wie Viagra: Superprodukt, habe aber keine Verwendung dafür. Noch nicht.