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RAUDITUM #9

Klassisches Fanzine aus Berlin. Nüchtern im Design, prall gefüllt mit Inhalt. Rund um Punx und Skins, aber auch um Politik. Besonders gut gefallen mir die Themen abseits der reinen Musik-Berichterstattung wie die Obdachlosenhilfe „Gefrierpunkt.Berlin“, das DIY-Filmprojekt „Punkrock – Part of the Problem“ oder das Streetwear-Label Georg Elser aus dem Westerwald, benannt nach dem gescheiterten Hitler-Attentäter. Übertrieben lang finde ich das Interview mit Gary „Gaz“ Stoker, dem Bassisten von ANGELIC UPSTARTS, RED ALERT oder THE REBELS. Satte 21 Seiten lang erzählt der britische Punk-Veteran von seiner Heimatstadt Sunderland, über seinen Zugang zu Punks und Skinheads oder die Regierungszeit von Margaret Thatcher. So ein Interview muss schon richtig gut sein, damit man es bis zum Ende liest. Ich habe es nicht geschafft. Und das war erst Teil 1, Teil 2 soll in der nächsten Ausgabe erscheinen. Manchmal ist weniger mehr. Bewundernswert sind Mühe, Enthusiasmus und Herzblut, die Fanzinemacher Ugly in diese Ausgabe gesteckt hat. Denn seit #9 ist er Einzelkämpfer. Deshalb kam das Heft auch mit deutlicher Verspätung, wie er im Vorwort schreibt. Neben Interviews mit Bands wie THE UPPERCUTS gibt es eine coole Story zur Skinhead-Phase von SLADE in den Sixties, Comics, einen Fanzine Check und natürlich Reviews von diversen Tonträgern.