Nach „Memphis Is Dead" und „Black Wave" haben LOST SOUNDS mit „Rat's Brains & Microchips" ihr drittes Album raus - Respekt und Dank dafür, denn mittlerweile erwartet man ja schon irgendwie, dass die wirklich guten Bands sich auch schon bald wieder auflösen.
Und dabei kommt es mir vor, als wären die REATARDS, die alte Band von Keyboarder, Gitarrist und Sänger Jay Reatard (der hier im Booklet nur noch als Jay Jay aufgeführt ist, noch gar nicht so lange tot.
LOST SOUNDS, das ist einmal mehr eine ziemlich einzigartige und peitschende Mischung aus Garage, Spät-Siebziger-Wave-Punk und dem, was allgemein unter „Math-Rock" firmiert. Eine aufs erste Hinhören krude Mischung, die Rock'n'Roll-Furiosität mit düsteren Goth-Elementen und reichlich Synthie-Sounds sowie female vocals (Alicija heisst die Dame) kombiniert, die aber - siehe ihr Track auf der aktuellen Ox-CD - perfekt funktioniert.
Und das Gute daran: hier ist nichts, was irgendwie als „hip" interpretiert werden könnte, und sowieso ist Memphis wohl zu weit entfernt von den Medienzentren der USA, als dass LOST SOUNDS schon von irgendwem hätten entdeckt werden könnten.
Und dabei hätten sie es verdient! Also, großartiges Album, jetzt kaufen oder nie, und von einer Deutschland-Tour wagt man ja gar nicht erst zu träumen. (39:40) 9/10
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #50 März/April/Mai 2003 und André Bohnensack
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #46 März/April/Mai 2002 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #56 September/Oktober/November 2004 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #103 August/September 2012 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #61 August/September 2005 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #49 Dezember 2002/Januar/Februar 2003 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #58 Februar/März 2005 und André Bohnensack