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RASCHBACH

Hauch von Herbst

Ende der Neunziger Jahre war ich immer wieder auf Punk- und Hardcore-Konzerten in der Tramina Weinstubn in Graz. Das eine oder andere dieser Konzerte habe ich damals schon fürs Ox besprochen. Leser:innen mit gutem Gedächtnis erinnern sich vielleicht noch an die Band SMAUG. Zwei Frauen, zwei Männer, chaotischer Punkrock. Zwei Viertel der Band sind mittlerweile verheiratet und haben drei Kinder. Und wenn schon Kinder gezeugt werden, dann können die doch auch Schlagzeug spielen. Und so kommt es, dass der Zweitgeborene von Robert Raschbacher und Sabine Drening hinter dem Drumkit sitzt, während der Papa singt und Gitarre spielt und die Mama das Keyboard bedient und Backing-Vocals beisteuert. RASCHBACH nennt sich die Band, zwölf Songs sind auf dem ersten Album „Hauch von Herbst“ enthalten. Manche davon sind schon über zwanzig Jahre alt, Zuversicht“ beispielsweise oder der Alltime-Hit „Wilder Majoran“. Ja, wir sprechen hier von Schlagern, lustig, aber unironisch und durch und durch großartig. Auf dem Album finden sich auch einige mitsingkompatible Austropop-Nummern wie „Für di“ oder „Draußen“, das Rock’n’Roll-affine „Stö da vor“, das düstere „An mein Grab“ oder das an die Punk-Vergangenheit gemahnende „Kennts mi“. Manche Songs brauchen etwas Eingewöhnungszeit, die Texte sind stets so großartig wie das Album im Ganzen. Schön.