SHRINE

Rare Breed

Langsam, aber sicher, kriechen THE SHRINE vom Untergrund ans Licht. Und langsam, aber sicher, lenken sie ihre ungezügelte Energie in geregeltere Bahnen. Was nicht heißen soll, dass sie ihr mittlerweile drittes Album „Rare Breed“ im Schonwaschgang und mit Weichspüler eingespielt haben.

Ganz im Gegenteil, die Kalifornier tollen immer noch durch die Songs wie mit dem Rollbrett über die Rampen, nur zeigen sie mehr Facetten. Siebziger-Hardrock und -Punk sind immer noch die massiven Säulen der Skatepsychos, und die beiden großen Black der Musikgeschichte, Sabbath und Flag, sind natürlich wieder nicht zu verleugnen, aber hinzugekommen ist noch ein bisschen mehr Fuzzyness und psychedelisches Gewaber.

Ein Paradebeispiel dafür ist „Acid drop“, druckvolle Riffs wechseln sich im Zehn-Sekunden-Takt mit eckigen Hochgeschwindigkeitparts ab und man könnte meinen, Tommy Iommi und Greg Ginn hätten sich ein Gitarrenduell geliefert.

Erwähnens- und lobenswert finde ich auch, dass die maximale Songlänge vier Minuten nicht übersteigt und die drei sich so nicht in endlosen Saitenwichsereien verlieren. Überraschend wird’s noch mal zum Schluss, „Dusted and busted“ wirkt im Vergleich zum Rest fast zahm, haut dem Hörer zum Ende hin aber noch ein Solo um die Ohren, das sich gewaschen hat, und mit „Space stepping“ endet die Platte in einem furiosen Finale.

Ganz groß!