Was passiert, wenn gruselige Jungs süß klingen wollen? So ungefähr lautet die Selbstbeschreibung von RAPIDER THAN HORSEPOWER. Nun ja, für mich hört sich die Band so an, als ob Frank Zappa seine ganz eigene Interpretation von Punkrock vorstellen würde.
Oder wie LARDs Version von "They're Coming To Take Me Away" in einer Endlosschleife: derselbe hohe Nervfaktor aber auch die gleiche Fähigkeit zu begeistern. Bei RAPIDER THAN HORSEPOWER sind mit Sänger Mike Anderson und Bassist Chris Saligoe zwei Mitglieder beschäftigt, die auch bei RACEBANNON spielen, denen Joachim in seiner Besprechung in Ox #50 ebenfalls eine latente Nervigkeit unterstellt hat.
Im Gegensatz zu RACEBANNON lärmen RAPIDER THAN HORSEPOWER allerdings nicht, hier ist der Sound komplett unverzerrt, es wird zwar auch nicht wirklich ruhig musiziert, richtig laut wird es aber nur in einem begrenzten Rahmen.
Die hohe, kreischende Stimme und die teilweise sehr unangenehmen Melodien, verbunden mit einer permanent unterschwelligen Disharmonie bei eigentlich netten Songs sorgen für ein gewisses Unwohlsein beim Hören von "Stage Fright, Stage Fright", trotzdem kann man sich gegen die Faszination, die diese Platte weckt, nicht wehren.
(24:55)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #52 September/Oktober/November 2003 und André Bohnensack