RAF

Come On!

Wunderbare Satzgesänge, ein britischer Zungenschlag und die verregnete Atmosphäre einer englischen Kleinstadt haben RAF aus Portland, Oregon hier auf einen Zehnzöller gebannt; Time For Action hat die Fühler erneut in Gefilde abseits der viel betrampelten Pfade ausgestreckt und präsentiert eine weitere Verbeugung vor Mod-Koryphäen wie CHORDS, SQUIRE oder MERTON PARKAS in einer „modern world, where nothing seems to fit“.

RAF befinden sich dabei in der Schnittmenge aus ähnlich gepolten Neo-Mod-Bands wie den TRANZMITORS, SUEDEHEAD und THE NEW FIDELITY, mit einem Nachhall des Casual-Pop der Achtziger Jahre, ist für den RAF-Sound trotz allem Punch doch eine gewisse Fragilität ähnlich den HOUSEMARTINS charakteristisch.

Teen Angst, Zwischenmenschliches und gelegentlich etwa überholt wirkende Konzepte von Englishness speisen die Themenpalette ihrer Texte, wobei sich der Vorwurf, hier wäre über transatlantische Distanz hinweg etwas übertriebene Identitätspolitik betrieben worden, von selbst entkräftet, bezeichnen RAF doch die eigene Marschrichtung im Bewusstsein ihres stilistischen Kolorits treffsicher und nicht ohne Selbstironie als „British Inversion“.

Eine grundsolide Platten, die insgesamt viele Höhepunkte und mit „Hadrian’s wall“ einen wirklichen Überhit bereithält. Punks in Parkas, hergehört!