Neben DAY OF THE DEAD sind 2OIB die Speerspitze des portugiesischen Hardcores, und ihr zweites Album führte die Band aus Lissabon ins dänische Aarhus, um "Radiovenom" zusammen mit Tue Madsen den richtigen Sound zu verpassen.
Stilistisch waren 20IB seit ihrer Gründung 2000 immer eine experimentelle Hardcore-Band mit ganz leichtem Metal-Einschlag und auch diesmal hört man Experimente an allen Ecken und Enden, aber auch temporeiche Riffs ohne große Schnörkel.
In Summe erinnert mich "Radiovenom" ebenso an SNAPCASE wie an EVERYTIME I DIE. Etwas melodischer sind die Südländer geworden, folglich macht auch der Vergleich des Promo-Sheets mit SAMIAM durchaus Sinn, denn die mehrstimmigen Vocals haben vergleichbare Harmonien.
Das Quintett sieht keinen Grund, Klavier und femininen Gesang in diesem Kontext auszuschließen und hat somit alles ausgereizt, was man sich so vorstellen kann. Erfreulich klischeeloser Hardcore mit zahlreichen Überraschungen, der reichlich Kanten hat, aber nie stupide wird.
So würde Metalcore klingen, hätte er Köpfchen und Herzchen. (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #70 Februar/März 2007 und Thomas Eberhardt