DRONTE sind so schlau und belesen, dass es mich wütend macht. Das Pariser Septett, das passabel atmosphärischen Post-Metal mit Saxophon und Vibraphon garniert, ist ein einziges Ärgernis. Die Stücke sind mittelmäßig bis egal, keine Frage.
Aber es sind ja oft die Kleinigkeiten, die das Fass zum Überlaufen bringen. Auf dem beiliegenden Foto inszeniert sich die Band vor einer übergroßen Wand aus Büchern so dreist kultiviert, dass man mit Anlauf in besagte Wand hineintreten möchte.
Das Unangenehmste an „Quelque Part Entre La Guerre Et La Lâcheté“ ist der anklagende Sprechgesang: Es ist zwar sichtlich notwendig, auf unzumutbare gesellschaftliche Zustände aufmerksam zu machen; gerne auch im Rahmen krachender Metal-Songs.
Aber DRONTE bereiten ihre Gesellschaftskritik, geäußert in Schreien und Sprechen, kompositorisch und musikalisch schwach vor. Der affektierte Vortrag zieht leider das lobenswerte Anliegen mit in den Abgrund.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #143 April/Mai 2019 und Henrik Beeke