Man kann nicht umhin, Ben Trimble ein kleines bisschen Talent zu attestieren. Bereits mit dem Vorgänger, dem Psych-Funk-Meilenstein „Swagger“, konnte der im tiefen Süden von Kentucky geborene, und in Nashville aufgewachsene Wahl-Detroiter punkten, mit „Bijou“ liegt die Messlatte nun noch ein wenig weiter oben.
Die bloße Anzahl der hier vermengten Zutaten macht einen schwindelig, hier treffen die Farfisasounds der DOORS auf britischen Glam-Stomp-Boogie im Geiste von T. REX, der Stax-Sound durchzieht dabei alle Songs, bei denen die gospelhafte Spiritualität eine Richtschnur ist.
Wenn dann mal etwas lauter aufgedreht wird und die Band so richtig auf den Putz haut, schwingt sogar eine Winzigkeit Punk-Rotz mit. Das Album ist übrigens in zwei Fassungen zu bekommen: zum einen das Gesamtwerk „Quartz“, ein Doppelalbum, das in epischer Breite seinen Zauber auf nicht weniger als 26 Songs ausleben darf, und „Quartz Bijou“, das sich auf die stärksten Momente besinnt, eine hochkomprimierte Fassung, die sich auf zwölf Songs beschränkt, und selbst damit immerhin eine knappe Stunde bester Unterhaltung bieten kann.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #121 August/September 2015 und Gereon Helmer