PURPLE MERKINS

Merkinmania! CD

Timothy Gassen, der selbsternannte "Knight of Fuzz" und lebende Datenbank der amerikanischen Garageszene, rief zu 1992 das Projekt PURPLE MERKINS ins Leben. Seine "Hauptband" MARSHMALLOW OVERCOAT hatte nämlich den Schwerpunkt mehr und mehr auf barocken Psychedelik-Pop mit Spinett, zwölfsaitigem Jinglejangle und Streicherquartett verlagert.

Und so war es für den fuzz-süchtigen Gassen dringend notwendig, ein alternatives, Farfisa/Fuzz-Verbreitungsorgan zu initiieren. Die PURPLE MERKINS, benannt nach einem obskuren Schamhaartoupet, existierten dann bis Ende der Neunziger und brachten drei 45er, eine EP sowie eine LP heraus, die Dionysus nun dankenswerterweise zusammengefasst wiederveröffentlicht hat.

Die Soundqualität der Stücke ist dabei deutlich mehr LoFi als bei den OVERCOAT, denn statt in großen Studios wurde hauptsächlich in Wohnzimmern und (wirklich!) in Garagen aufgenommen. Insgesamt eine schöne Zusammenstellung von sehr guten Originalen und nicht allzu offensichtlichen Covern ("Higgle-dy piggle-dy" von den MONKS, "Cock a hoop" von Manfred Mann, oder der ELECTRIC PRUNES-Song "Ain't it hard").

Was leider die meisten Stücke schwer im Magen liegen lässt, ist der Gesang von Timothy Gassen, der allzu oft den sterbenden Schwan spielt und mit dem schwermütigen Gegurgel die Songs fast in Gothic-Songs verwandelt.

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