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MONGOLITO

Pure

Was ist es, das man von einem Album erwarten darf, das sich bereits im Titel als „pur“ darstellt? Leider tatsächlich ein Klischee des Gitarrenrock: sechs auf Loops basierende, oft verspielt beginnende, dann immer schwerfälliger werdende Tracks, bei denen aus jedem Solo männliche Schwermut und Leiden fließen. Es gibt keinen Grund zu verschweigen, dass auf dem Album von MONGOLITO auch eingängige und sehr gute Melodien residieren; insgesamt kleiden sie sich allerdings in das Gewand jener Konventionalität, die seit Jahrzehnten die Kluft all jener ist, die sich mit einer Gitarre in der Hand zu verwirklichen suchen. Das ästhetische Äquivalent zu jenem „Purem“, als das sich diese Musik inszeniert, ist der lange, graue Vollbart, in dessen unteres Ende ein Pferdeschwanz geknüpft ist und an dessen oberer Verlängerung ein Cowboyhut sitzt.