PUNISHMENT OF LUXURY wurden 1976 in Newcastle upon Tyne gegründet. Nach der „Puppet Life“-7“ auf Small Wonder vom Juni ’78, Peel-Sessions und „Laughing Academy“, dem Debütalbum aus dem Jahr 1979, wurde zwar 1983 noch ein Mini-Album mit dem Titel „7“ veröffentlicht, die Bandmitglieder gingen bald danach getrennte Wege, fanden und finden aber unter Leitung von Neville Atkinson bis heute immer wieder zusammen, 2011 erschien mit „5“ noch eine neue CD.
Diese 5-CD-Box fasst nun – der Titel ist keine leere Behauptung – wirklich das gesamte Schaffen der Band zusammen. Dazu gehört dann auch das „Gigantic Days“-Album, für das United Artists die Band 1980/81 noch ins Studio geschickt hatte, von dem EMI, das UA übernommen hatte, aber nichts mehr wissen wollte und das die Band dann im Eigenvertrieb als Tape weitergab.
Erst 1998 kam es via Overground Records zu einer „richtigen“ Veröffentlichung des Materials, mit dem sich die Band von den eher punkorientierten frühen Aufnahmen in Richtung einer zeittypisch rockig-bombastisch-düsteren Mixtur verabschiedet hatte, die mich sowohl an CHRISTIAN DEATH wie frühe ULTRAVOX erinnert und die sich textlich mit dem Faschismus beschäftigte.
Eine Mischung aus New Wave und Punk mit einem durchaus eigenwilligen Stil und einigen richtig brillanten Popsongs. Als die Band mit Red Rhino dann ein neues Label gefunden hatte, wollte dieses statt „Gigantic Days“ lieber neue Aufnahmen haben, die sie schließlich unter dem Titel „7“ veröffentlichten.
„Feels Like Dancing Wartime“ von 1985 auf Red Rhino war dann wohl schon eher ein Nevill Luxury-Solorelease. 1989 kam noch eine „Hi Alien“ betitelte EP, und dann erst 2011 wieder erwähntes „5“.
Eine komplexe, verwirrende Bandhistory, die hier detailgenau zusammengestellt wurde, ergänzt um eine CD mit Live-Songs von 1979, unter anderem aus dem Berliner Kant-Kino, wo damals auch JOY DIVISION spielten.
Die CDs stecken in Stecktaschen, die dem Originalartwork nachempfunden sind, dazu kommt ein Booklet mit Bandhistory, diskografischen Angaben, Fotos und Flyern. Eine interessante, bislang zu Unrecht oft übersehene Band, die die Genregrenzen von Punk schon früh selbstbewusst dehnte.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #91 August/September 2010 und Kay Werner
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #32 III 1998 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #147 Dezember/Januar 2019 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #30 I 1998 und Joachim Hiller