PSYCHO LEGACY COLLECTION

Das Schaffen des britischen Regisseurs Alfred Hitchcock ist nicht gerade arm an echten Filmklassikern, „Psycho“ sticht dabei aber in besonderer Weise hervor. Denn nach Hochglanz-Thrillern wie „Vertigo“ und „Der unsichtbare Dritte“ war diese in Schwarzweiß gedrehte Billigproduktion über einen schizophrenen Motelbetreiber, basierend auf dem Pulp-Krimi von Robert Bloch, durchaus ein kommerzielles Wagnis.

Zumal Hitchcock hier lustvoll die Erwartungshaltung des Publikum unterlief, indem er seine vermeintliche Hauptdarstellerin Janet Leigh nach kurzer Zeit unter der Dusche umbringen ließ und stattdessen einen schwer gestörten Serienmörder zur Identifikationsfigur machte.

Doch gerade diese Duschszene machte Leigh und den Film unsterblich, eine schnitttechnisch brillante Sequenz, die in die Filmgeschichte einging. Um diese Duschszene geht es auch in der spannenden Dokumentation „78/52“, die bereits 2017 auf arte ausgestrahlt wurde, und die darin regelecht seziert wird.

„78/52“ ist ebenso Teil der limitierten „Psycho Legacy Collection“ wie alle drei „Psycho“-Fortsetzungen, in denen wieder Anthony Perkins die Rolle des Norman Bates aus Hitchcocks Film übernahm – Teil 3 von 1986 inszenierte er sogar selbst.

Ebenfalls in der Blu-ray-Box enthalten ist Gus van Sants in Farbe gedrehtes, überflüssige Remake von 1998, neben dem bisher nur auf VHS veröffentlichten TV-Film „Bates Motel“ mit Bud Cort von 1987.

Hinzu kommen 15 Stunden Bonusmaterial, ein dickes Hardcover-Buch und reichlich Sammler-Schnickschnack. Kein ganz billiges Vergnügen, aber dafür bekommt man „Psycho“ hier das erste Mal völlig ungekürzt in exzellenter Qualität zu sehen, denn bisher fehlten weltweit in allen DVD- und Blu-ray-Veröffentlichungen einige Sekunden.

Diese Fassung war bisher nur einige Male im deutschen Fernsehen zu sehen.