Als THE DUKES OF STRATOSPHEAR 1985 und 1987 ihre beiden einzigen Platten „25 O’Clock“ und „Psonic Psunspot“ veröffentlichten, wurde noch auf den Zusatz „XTC as...“ verzichtet. Allerdings war es auch bereits in der Pre-Internet-Ära ein offenes Geheimnis, dass sich hinter Sir John Johns, The Red Curtain und Lord Cornelius Plum die damalige Besetzung von XTC verbarg, in Gestalt von Andy Partridge, Colin Moulding und David Gregory.
Selbst wenn einem bei „25 O’Clock“ im ersten Moment vielleicht entgangen sein sollte, dass hier der typische BEATLES-eske XTC-Sound mit Monty Python-artigem Humor durch einen „Yellow Submarine“-Psychedelic-Filter gelaufen war, musste man schon taub sein, um Sänger Partridge nicht sofort zu erkennen.
Was möglicherweise anfangs als Scherz gedacht war, erreichte bei „Psonic Psunspot“ dann eine songwriterische Qualität, die sich nicht hinter den XTC-Platten dieser Zeit zu verstecken brauchte, und vielleicht sogar einen höheren Unterhaltungswert besitzt.
2009 wurden beide Platten auf CD neu aufgelegt, jetzt gibt das gesamte Schaffen der Dukes zusammengefasst auf einer CD unter dem Titel „Psurroundabout Ride“. Mehrwert schafft hier eine Blu-ray, die unterschiedliche Abmischungen der Originalaufnahmen enthält (verantwortlich dafür mal wieder Steven Wilson), neben Instrumental- und Demoversionen.
Ob Besitzer der alten CDs (wo es auch noch die herrlich durchgeknallten Videos zu „The mole from the ministry“ und „You’re a good man Albert Brown“ zu sehen gab) diese Neuauflage unbedingt benötigen, hängt davon ab, wie weit der eigene audiophile Anspruch reicht, ansonsten kann man eine ganz klare Kaufempfehlung für diesen spitzbübischen Missing Link im XTC-Schaffen geben.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #148 Februar/März 2020 und Thomas Kerpen