2ND DISTRICT

Poverty Makes Angry

Ja, mir gefällt dieser Retro-Punk mit Glam-Einschlag! Die eingängigen Tunes der Ex-REVOLVERS/PUBLIC TOYS und Co. versuchen dem Hörer auch gar nicht erst den Schneid abzukaufen. Schon mit dem ersten Song ist man „zu Hause", es gibt Leckeres „von Muttern" und „eigentlich ist alles wie immer".

Was für das zweite Album der Ruhrpott-Punks bedeutet, dass es Überraschungen und „Aha-Erlebnisse" hier nicht gibt. Vielmehr perfektionieren die vier Jungs hier ihren Sound, schärfen die Riffs, setzen verstärkt auf Eingängigkeit und führen den eingeschlagenen Weg, des Erstlings „Emotional Suicide", konsequent fort.

Zwölf Tracks zwischen NEW YORK DOLLS, DEAD BOYS und vor allem SEX PISTOLS, lassen die „guten alten Zeiten" hochleben, wenngleich schon im zweiten Song, „I love my life" mit deren No Future-Attitüde gebrochen wird.

„Sporting socks & sandals" pfeift sich gut mit, ist aber nicht der einzige Hit des Albums. Für die Eiligen gibt es immer mal wieder kurze, knackige und hektische Anderthalb-Minuten-Rocker („Never listened to me", „Dead and street"), denen melodienverliebte, „erwachsene" Punk-Pop-Songs gegenüberstehen („The hardest part is the living", „The only one").

Das nachdenkliche „Don't fear the fear" beschließt eine gute halbe Stunde Retro-Kurzweil, und ich suche mal eben nach den BUZZCOCKS.