Wieder einer dieser smarten, von H&M-Stylisten an einem ganzen Vormittag für das Bandfoto präparierten Bands aus London, die den Spagat zwischen THE FAINT und THE KILLERS auf einerseits charmante, andererseits aber auch über die gesamte Albumlänge nicht wirklich berauschende Art und Weise hinbekommen haben.
Man schimpft es Neo-Synth-Rock, schaut versonnen und schwermütig in die Kamera, zitiert eine Mischung aus Electro, Punk und Pop herbei (selbstverständlich hat man bereits die großartigen CLIENT und I AM X auf Tour begleitet), aber wie bei allen zunächst wohlschmeckenden und klebrigen Süßigkeiten bekommt man auch schnell Karies und verliert die Lust auf mehr.
Ist der Begriff "Mädchenmusik" eigentlich salonfähig? Wenn ja, beschreibt er recht gut den Geist eines Albums, das mit eingängigen Synthie-geprägten Rock-Songs bis hin zur elegischen Ballade mit der vollen Breitseite von Streichern alles zu bieten hat, was ein junges verlorenes Herz in den Wirren des melancholischen Herbstes sehnsüchtig sucht - schön und vergänglich.
Und vielleicht ist der Bandname auch Programm, wenn man sich daran erinnert, dass Little Nemo der Hauptcharakter der Comicreihe "Little Nemo in Slumberland" (Der kleine Nemo im Schlummerland) gewesen ist.
A bitter sweet symphony. (33:02) (7)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #21 III 1995 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #74 Oktober/November 2007 und Markus Kolodziej