Die Carney-Brüder aus Virginia wollten mit ihrem neuen Album offenbar etwas andere Wege beschreiten als in der Vergangenheit. Zwar wurde auch „Dialectic Of Ignorance“ wieder im heimischen Studio aufgenommen und klingt ähnlich trocken und reduziert wie der Vorgänger „Innocence“, dafür hat sich musikalisch einiges getan.
Denn die Carneys klingen deutlich „weicher“ und melodischer und haben ihren rohen stoischen Hardrock-Drones mit BLUE CHEER-Anklängen eine ziemliche Trippigkeit verpasst. Die exzessiven Riff-Zelebrationen des Trios driften diesmal in zusehends ausschweifendere, psychedelischere Gefilde ab und sind auch vom Tempo her stark gedrosselt.
Das klingt dann oft mehr nach späten PINK FLOYD mit Post-Punk-Kante als nach BLUE CHEER, auch wenn die gewohnte hardrockige Basis erhalten blieb. Statt kurzer knackiger Songs dominiert hier die epische Breite, die die PONTIAK-Songs diesmal auch zur völligen Entfaltung ihrer meditativen Atmosphäre brauchen.
Ein im ersten Moment etwas gewöhnungsbedürftiges Album, aber vielleicht sogar das bisher beste der Carney-Brüder, denn nichts ist schlimmer als kreative Stagnation.
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