Die vier Leute mit den vitaminreichen Rufnamen Jonah Gold, Cpt. Braeburn, Dr. von Boskoop und Granny Smith aus dem Bonner Mississippi-Delta haben vor zwei Jahren mit einer kleinkalibrigen Blues/Trashpunk-Scheibe bereits ein paar Lorbeeren als Vorschuss für die nun erschienene LP eingeheimst.
„Pollute The Airwaves“ entfaltet sich in voller Bandbreite zwischen rudimentärem R&B, Diddley-Beat und Keller-Rock’n’Roll konform dem Noise-Gospel, den die OBLIVIANS, GORIES oder COUNTRY TEASERS predigten.
Mit Harmonika, primitiven Neanderthal-Drums und kehligem Tonfall orchestrieren sie kurzweilig 14 Tracks, unter denen sich auch einige Coverstücke befinden, als da wären Bo Diddleys „I can tell“, Lillian Offits Excello-Fingersnapper „Miss you so“ sowie R.L.
Burnsides Hollerblues-Stomper „Jumper on the line“. Sie spielen auf den Punkt und mit Humor, verzichten auf Schnickschnack und bringen Sound und Produktion in Einklang: Minimale Studiozeit, maximal energische Takes und die notwendige Achtlosigkeit gegenüber all den Kanten und Ecken, deren Anwesenheit so ein öliger LoFi-Bluespunk-Sound bedingt, wurden in einen astreinen Analogsound gegossen, bei dem Crypt-Head-Honcho Tim Warren den letzten Grobschliff angelegt hat.
Das ergibt ein gutes, kurzweilige Album!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #114 Juni/Juli 2014 und Matti Bildt