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MOM

Pleasure Island

Angesichts des Bandnamens würden sich einige Wortwitze anbieten, aber die wäre alle so billig, die will niemand geschenkt. Die drei Schweden posieren auf ihrem Cover jedenfalls sehr überzeugend mit Frisuren, die schon Mitte der Siebziger jeden modischen Aspekt hätten vermissen lassen. Ich mag das. Denn: es zählen die inneren Werte. Donny Merkins, Frank Uptight und Luke Wharm habe sich für ihre ganz private Inselplatte am originalen Powerpop der Siebziger orientiert und lassen CHEAP TRICK, POINTED STICKS und frühe THE CARS (und auch den frühen Rock Springfield!) auferstehen, nicht zu vergessen Bobby Soxx (hier fälschlich „Sox“ geschrieben), der vor zwanzig Jahren starb und eigentlich nur eine 7“ hinterließ, auf der sich das hier gecoverte „Learn to hate in the 80’s“ findet. „Pleasure Island“ erfreut mit elf poppigen Punk-Perlen, denen allerdings insgesamt eine etwas opulentere, knackigere Produktion gutgetan hätte – bei den Originalen aus den Siebzigern und frühen Achtzigern waren aber auch ganz andere Budgets üblich. Musik für den (Zitat Drosten) „ganz gut“ werdenden Sommer 2021.