KRIS KRISTOFFERSON

Please Don’t Tell Me How The Story Ends: The Publishing Demos 1968-72

Wenn bei Künstlern mit langjähriger Karriere das normale Gesamtwerk lückenlos ausgeschöpft ist, wird irgendwann mal die Kiste mit den Demos vom Speicher geholt. Die Frage ist dann, ob sich in der etwas von musikhistorischem Wert befindet oder nur zweitklassiges Material für den unverbesserlichen Fan, dem man jeden Quatsch andrehen kann.

Der inzwischen 74-jährige Kris Kristofferson gehört bekanntlich zu den legendären Gestalten der amerikanischen Countryszene, auch wenn vielen Leuten seine Songs eher durch die Interpretation anderer Musiker bekannt sind oder KK vor allem als Schauspieler wahrgenommen haben. Dabei gehört sein bahnbrechendes, schlicht „Kristofferson“ betiteltes Debüt von 1970 mit dem Überhit „Me and Bobby McGee“ eigentlich in jeden gut sortierten Plattenschrank.

„Me and Bobby McGee“ macht auch auf „Please Don’t Tell Me How The Story Ends“ den Anfang, eine Sammlung von frühen, bisher unveröffentlichten Demos von KK, darunter auch alternative Versionen bekannter Stücke oder eben Songs, mit denen Fremdinterpreten wie Bobby Bare, Sammy Davis Jr.

oder Rita Coolidge Hits hatten. Überwiegend nur von KK alleine eingespielt, aber auch mit Bandunterstützung. Dabei entstand ein Album, das durchaus für sich allein stehen kann, zumal die Aufnahmequalität durchweg exzellent ist.

Dass es sich hier um Demos handelt, merkt man eigentlich nur, wenn KK bei einem Song mal den Einsatz verpatzt und neu anfangen muss, aber das trägt nur zum Charme seiner wie immer äußerst persönlichen und intim dargebotenen Country-Nummern bei.

Dazu gibt es noch ein richtig fettes, 60-seitiges Booklet mit den Lyrics, Photos und informativem Zusatzmaterial über KK. Ein sehr schönes, liebevoll gemachtes Release, das keinen schlechten Startpunkt darstellt, um sich von den songwriterischen Qualitäten KKs zu überzeugen und auch für Novizen bestens geeignet ist, wenn man denn was für traditionellen Country und Folk übrig hat.