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TROUBLE

Plastic Green Head / Simple Mind Condition / Revelations Of The Insane (Demos & Rarities)

Nur kurz nach Eric Wagners posthum veröffentlichtem Soloalbum folgen nun die Wiederveröffentlichtungen später Meilensteine seiner ehemaligen Band TROUBLE. Sicher werden jetzt einige Stimmen laut, die sich darüber auslassen, dass es doch sinniger gewesen wäre, Klassiker wie „Psalm 9“ zu rereleasen, ich jedoch bin ziemlich angetan, von dem, was hier letztlich vor mir liegt. Das mag dem Umstand geschuldet sein, dass ich in den Neunzigern zur Musik gefunden und dadurch TROUBLE erst mit dem aus meiner Sicht großartigen „Plastic Green Head“ (1995) entdeckt habe. Seinerzeit habe ich förmlich nach solchen Gitarrenriffs gelechzt, fand viele der damaligen Bands zwar sehr stark, vermisste aber oft einen gewissen Biss bei den Gitarren. Und dann schiebt mir irgendwann 1995 plötzlich ein Kumpel grinsend „Plastic Green Head“ zu, mit dem Hinweis, ich solle vorsichtig mit dem Lautstärkeregler sein. Zu Hause wurde die CD direkt einem Testlauf unterzogen und was soll ich sagen? Mich hat es sofort gepackt. Was bitte waren das für unfassbar fette Riffs? Und dann dieser Sound, der ziemlich fix meine Mutter auf den Plan rief, die ihrem Erstaunen darüber Ausdruck verlieh, dass ihre Wohnzimmerdeckenleuchte und Teile der Inneneinrichtung vibrierten. Bis heute zählt diese Platte zu meinen absoluten Faves. Lange Zeit war sie nicht mehr so einfach zu bekommen, darf sich nun aber eines schicken Rereleases erfreuen. Neben dem obligatorischen Remastering hat die CD noch einen schicken Pappschuber verpasst bekommen. Selbiges trifft auch auf die Wiederveröffentlichung des 2007er Albums „Simple Mind Condition“ zu, das zudem aber noch mit einer Bonus-CD ausgestattet wurde, die das vollständige und klanglich ansprechende Set der 2003er Reunion-Show in Stockholm beinhaltet. Das Album an sich stand einem Kracher wie „Plastic Green Head“ in nichts nach, klang vielleicht nicht ganz so bissig und mächtig, obwohl Vincent Wojno es produzierte, der ja eigentlich dafür bekannt war, den von ihm betreuten Bands einen Erdbebensound zu zaubern. Dennoch sind Songs wie „Goin’ home“, „Mindbender“, „After the rain“, oder auch der Titeltrack absolute Banger, die auch heute noch bestens funktionieren. On top gibt es noch „Revelations Of The Insane (Demos & Rarities)“, eine Kompilation diverser Demotracks aus den frühen Achtzigern, bisher unveröffentlichter Aufnahmen aus den Jahren 1993/94, sowie drei Live-Tracks, aufgenommen 1983 („Psalm 9“ und „Victim of the insane“) beziehungsweise 1993 („Doom march“). Ausgiebiges Bangfutter für alle TROUBLE-Fans und jene, die es vielleicht noch werden möchten. Wer die genannten Platten noch nicht sein Eigen nennt, muss hier zugreifen.