PISSED ONES

Piss In Your Pocket

Maximal mit einem „G+“-Grading versehene Chuck Berry-Singles aus dem lokalen Charity Shop bilden hier den Brandherd für einen Sound, der per Feuerüberschlag über das Diktum des No-Bullshit-Rock’n’Roll der HEARTBREAKERS dein Geschmackszentrum zum Glühen bringen wird, vorausgesetzt, du stimmst zu, dass eine gute Punkband so klingen sollte wie ein mit Arbeitshandschuhen eingespieltes EDDIE & THE HOT RODS-Album.

THE PISSED ONES, der vierköpfige, schief frisierte Eltern- und Paukerschreck aus Dresden, hat endlich die abgestandene Luft aus dem Proberaum soweit angereichert, dass ein wirkliches Album dabei herausgekommen ist, und damit einen Baum in die Punkrock-Landschaft gestellt, an dem sich wohl so schnell keiner zu schuppern traut, denn mit Schmauchspuren von LITTLE BOB STORY, RIFF RAFF und THE DAMNED gibt 1976 auf dieser Platte noch einmal so eindrucksvoll Pfötchen, dass dir vor Schreck die Nieten aus der Lederjoppe platzen.

Macht ja nix, passender gekleidet wäre man hier eh mit einem mottenlöchrigen Chiswick-Shirt und einer Cabinet Würzig im Mundwinkel, mit der man dem analog zum schnodderig-jeansjackigen No-fucks-given-Sound der PISSED ONES auf den Teppich des Establishments aschen kann.

Und nun mal alle Worthuberei beiseite: Ist ziemlich geil, der Schund hier!