Ihr drittes Demo "Picking Up The Endless Worm" zeigt die Emo-Rock-Band aus Münster verändert. MARLA TURNS PALE haben eine neue Sängerin. Sophia tritt ein schweres Erbe an. Ihre Vorgängerin Verena prägte mit ihrem Gesang die letzte EP "Site Seeing Tour" (2005) ganz wesentlich; sie polierte die manchmal etwas umständlichen Songs mit viel Pop-Appeal auf Hochglanz.
Ein Jahr später ist die Musik ruhiger geworden, die Strukturen wirken homogener. MARLA TURNS PALE nehmen sich immer noch viel Zeit für ihre Songs, durchschnittlich fast fünf Minuten pro Lied und verzichten fast vollständig auf Brüche.
Behutsam, fast übervorsichtig entfalten sie ihre Arrangements. Ließ ich mich in der letzten Besprechung noch zu einem Vergleich mit THE FORECAST hinreißen, so wirkt die Musik der Münsteraner heute weniger energetisch, vor allem, wenn man ihr das zeitgleich veröffentlichte Zweitwerk der Amerikaner gegenüber stellt.
Keine Frage, auch Sophia singt technisch einwandfrei und investiert Leidenschaft, findet aber nie zur den kraftvollen, mitreißenden Melodien, die diese Band früher ausgezeichnet haben. So plätschern die vier Songs dahin, das letzte Lied verzichtet gänzlich auf Gesang und besteht nur aus einer spannungsarm gespielten Akustikgitarre.
Schade. (18:23) (5)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #71 April/Mai 2007 und Arne Koepke
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #66 Juni/Juli 2006 und Arne Koepke