Es fällt wirklich schwer bei PHOSPHORESCENT - dahinter steckt ein gewisser Mathew Houck Athens, GA - nicht direkt Vergleiche zu Will Oldham beziehungsweise PALACE zu ziehen, denn hier gibt es ähnlich schrägen Neo-Folk mit Country-Basis.
Houck entpuppt sich aber dennoch als recht origineller Songwriter, denn im Gegensatz zum immer dröger werdenden Universum eines Will Oldham gibt es hier immer wieder überraschende Einfälle, mit denen seine Songs einen eigenartigen Dreh kriegen, vor allem in Bezug auf den Einsatz von Blasinstrumenten - ähnlich wie bei Tom Waits -, wobei die Platte generell recht skurril instrumentiert ist.
Das ist bisweilen gar nicht so leicht konsumierbar, wenn die Songs auf "Aw Come Aw Wry" in sehr unterschiedliche Teile zerfallen und seltsame Steigerungen erfahren. Der Ruhepol ist dabei immer der mitreißend emotionale Klagegesang von Houck, wie etwa bei "Dead heart", wo Herr Oberst von BRIGHT EYES im direkten Vergleich leider nur wie ein billiger Scharlatan wirkt.
Allerdings geht der Platte nach der Hälfte deutlich die Puste aus, und man ist dann fast besser beraten, lieber direkt auf Will Oldham zurückzugreifen, der seinen Platten wenigstens eine konstante Wehleidigkeit verpassen kann, während "Aw Come Aw Wry" schließlich einem den Hörer einschläfernden Siechtum erliegt.
Schade! (5)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #62 Oktober/November 2005 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #142 Februar/März 2019 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #90 Juni/Juli 2010 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #108 Juni/Juli 2013 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #75 Dezember 2007/Januar 2008 und Thomas Kerpen