35007

Phase V CD

Wie eine zahmere und hippieske Version der grandiosen Niederländer KONG klingen deren Landsleute 35007 auf ihrem fünften Album, ohne jedoch die Intensität Erstgenannter auch nur ansatzweise zu erreichen.

Schwebend, mäandernd und wabernd gniedelt sich das Quintett durch ausladende Instrumental-Stücke, zu denen man früher wohl Post-Rock gesagt hätte. Ich nenne es mal leicht uninspiriert und gefällig.

So somnambul wie träge und dabei ein Gefühl von Weite erzeugend, liefern 35007 die prinzipiell ideale Nachtmusik ab, für jene Zeit kurz vor Morgengrauen, wenn die Welt sich irgendwie so geil rundlich anfühlt und das Bongwasser aussieht, als könne man damit ganze Beichtstühle abbeizen.

Nein, wirklich schlecht ist dieses Album nicht. Die Musik läuft gut nebenbei, tut nicht weh und überrascht nicht unangenehm mit harschen Experimenten, die der grüblerischen Kontemplation abträglich wären.

Allerdings ist von mitreißenden oder irgendwie faszinierenden Parts weit und breit nichts zu vernehmen und die Grenze zwischen ausschweifender Klangmalerei und verdudeltem Langweilertum ist mitunter hauchdünn.

Die Band erklärt ihren momentanen Stil mit der künstlerischen Suche, auf der man sich gerade befände, und erklärt "Phase V" somit zum Zwischenstadium, das die Musiker in dem Zustand zwischen verschiedenen Entwicklungsstufen abbildet.

Wie gesagt, nicht übel zum Wegdriften, aber zum Chillen gibt es dann doch wesentlich interessantere Sachen auf dem überquellenden Markt. (40:43) (06/10)