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PETER LÖWE

Ein gutes Leben

Wer sich im Emo-Land bewegt, der ist vermutlich mal über MIKROKOSMOS23 oder vor kürzerer Zeit auch über ELMAR gestolpert. Das Bindeglied zwischen diesen beiden Bands ist Peter Löwe. Selbst wenn er einmal nicht mit einer dieser beiden Bands, sondern allein unterwegs war, lief das bisher nicht unter seinem Namen, sondern unter MUSTERMANNMUSIK. Peter beschreitet mit seiner Soloplatte also neue Wege. Nicht nur stimmlich, sondern auch sprachlich erkennt man den Sänger von MIKROKOSMOS23 wieder. Es ist aber nicht der sentimentale Faktor, der „Ein gutes Leben“ die Kraft verleiht, einem Schauer über den Rücken laufen zu lassen. Es ist auch nicht der überaus charmante TOMTE-Bezug im Song „Nur eine Seite“. Ohne hier einen Plagiatsvorwurf zu machen, ist es eher die Nähe zum Songwriting-Prinzip von SPACEMAN SPIFF, die dieses Album wirklich wunderschön macht. Die Songs sind nicht verschwurbelt, nicht vollgepfropft mit Klischees. Sie sind hingegen vollgepackt mit Gefühl und Melodie und dabei sehr geradlinig. Es ist wahnsinnig schwer, einzelne Highlights aus diesem Album herauszupicken, weil sie überall sind. Auch da, wo man sie gar nicht mehr kommen sah. „Ein gutes Leben“ ist eine wundervolle DIY-Platte, die mir allein beim ersten Durchlauf sicher fünfmal die Tränen in die Augen getrieben hat.