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PERIGON

Fatimema

Die Platte des viel zu heißen Sommers! Ein Beischlafzettel, der nicht lügt, wenn er von Lynch-Momenten spricht, denn PERIGON könnten durchaus auf einer der fiktiven Twin Peaks-Bühnen zu entrückter Tanzgemeinschaft aufspielen.

Elektronische Musik, die schwülstig und schmeichelnd die Temperaturen auf dreißig Grad und mehr (gewöhn dich dran oder stirb) schrauben, Sounds kreieren, zu denen man auch alleine tanzen kann (und muss), ohne jemandem gefallen oder gar lächeln zu müssen.

Augen zu und ... ab in eine andere Welt. Introvertierte Sounds, manchmal nur Fragmente, die man selber zu Ende denken muss, die aber in die richtige Richtung weisen; Musik, die man mit der eigenen Fantasie füllen muss und darf.

Viel zu selten gewordene Spielräume, die nur dann greifen, wenn man selber noch die Vorstellungskraft besitzt, um daraus ein eigenes Ganzes zu bilden. Nichts für taube Ohren, schon gleich zweimal nichts für schubladengewohnte Geister, aber für Ohren, die bei Julee Cruise oder akustischer Lera Lynn selbige spitzen.

Es ist ein schmaler Grat zwischen Melancholie und depressivem Gejammer, Perigon sind auf der guten Seite und liefen so oft in der kurzen Zeit, dass die Platte schon langsam knistert. Nur 300 Exemplare, wer ein bisschen was auf seinen Geschmack hält, weiß, was zu tun ist.

Die Platte funktioniert sowohl mit den korrekten 45 rpm als auch mit 33 Umdrehungen.