CRUSADES

Perhaps You Deliver This Judgement With Greater Fear Than I Receive It

Mit ihrem Debüt „The Sun Is Down And The Night Is Riding In“ (2011) und ihren Singles hatten die aus Ontario, Kanada stammenden CRUSADES schon etwas Aufmerksamkeit auf sich lenken können, doch mit dem zweiten Album, dessen Titel man schon bewusst auswendig lernen muss, um ihn fehlerfrei aussprechen zu können, haben sie jene Platte aufgenommen, die ihnen den Durchbruch bringen könnte.

Man stelle sich eine Mischung aus den frühen ALKALINE TRIO einerseits und den grandiosen, sich ebenfalls auf die Chicago-Punk-Tradition berufenden NOISE BY NUMBERS andererseits vor und hat zumindest eine ungefähre Ahnung, was einen hier erwartet.

Sänger, Texter und Gitarrist Dave Williams brennt hier mit seiner Band, bei der man auf Namen stößt, die man unter anderem schon von SEDATIVES, BURIED INSIDE, THE STEVE ADAMYK BAND, LAST COMMUNION und ZEBRASSIERS kennt, ein Brillant-Feuerwerk an hypermelodiösen, extrem mitreißenden Songs ab, die durch ihren melancholischen Unterton und Williams nie sehr im Vordergrund stehende Stimme perfekt abgerundet werden.

Man stelle sich vor, wie einen einst die frühen ALKALINE TRIO mitgerissen haben (eine Liebe, die leider über die Jahre erkaltet ist) und bekommt eine ungefähre Vorstellung, was einen hier erwartet – genau, eine neue Lieblingsband.

Und dann auch noch eine, die was zu sagen hat: Giordano Bruno ist das Album gewidmet, einem aufklärerischen Priester und Astronomen, der die Unendlichkeit des Weltalls erkannte und den die Kirche dafür hinrichtete.

Sowieso ist der Name CRUSADES kein Zufall, Dave Williams hat eine klar antiklerikale, antichristliche Botschaft, was insofern wieder passt, als man das Album dem Artwork nach eher unter Black Metal als unter Pop-Punk einordnen würde.

Ein verdammtes Meisterwerk, diese Platte, und das meine ich genau so. (Diese Band war auf der Ox-CD #112 zu hören.)