STEREOMUD

Perfect Self CD

LIFE OF AGONY sind tot - es lebe STEREOMUD. Naja, oder so ähnlich. Jedenfalls bestehen STEREOMUD aus ehemaligen LIFE OF AGONY-, STUCK MOJO- und PRO-PAIN-Mitgliedern und frönen - Gott sei Dank - wider Erwarten NICHT dem sogenannten Nu Metal.

Damit haben die Jungs schon mal einen fetten Bonus, denn untalentierte Hüpfbands, die trotz eigener Titulierung weder "Nu" noch "Metal" sind, gibt es ja bekanntermaßen schon zuhauf. Bei dieser Zusammensetzung konnte einfach nicht viel in die Hose gehen.

Meine Befürchtung lag lediglich darin, dass hier versucht werden könnte, sich selbst zu imitieren und den Mythos LOA nicht in Ruhe weilen zu lassen. Ein Vorhaben, welches ohne Mitarbeit des Ausnahmesängers Keith Caputo zum Scheitern verurteilt gewesen wäre.

Glücklicherweise haben sich STEREOMUD eher alternativen Klängen verschrieben und versuchen zu keiner Zeit, LOA zu kopieren, auch wenn Newcomer Erik Rogers gelegentlich ein wenig an den charismatischen Sänger aus New York erinnert und einen wirklich guten Job abliefert.

Weniger Melancholie-geschwängerter Hardcore ? la "River Runs Red" regiert auf "Perfect Self", dafür ausgewogener, natürlich und frisch wirkender Alternative Rock mit Groove, Herz und simplen, aber schnell ins Ohr gehenden Arrangements.

Größtenteils bleibt - mit Ausnahme der beiden Megasongs "Pain" und "Steppin' Away" - zwar der gewünschte "Aha"-Effekt aus, aber das hätte wohl kaum jemand erwartet. Gutes Album, das die Hoffnungen auf eine Reunion LIFE OF AGONYs bei mir in ungeahnte Dimensionen versetzt.

Und so abwegig ist dieser Gedanke vielleicht gar nicht, munkelt man doch, dass Keith Caputo und die anderen ex LOA-Mitglieder wieder regen Kontakt zueinander pflegen. Ein schöner Gedanke.

Und wenn aus der Reunion nichts wird, freue ich mich schon auf den STEREOMUD-Zweitling!