Es scheint, als wären sie endgültig der Teensound-Quirligkeit entwachsen, als wäre der Girl-Group-Shing-a-ling ebenso passé wie ihre einstigen bittersüßen Rocksteady-Schmuser mit den herrlichen Satzgesängen – mit diesen scheint es nun vorbei zu sein, ist das Gesangstrio doch mittlerweile auf ein Duo zusammengeschrumpft.
Hat man die Entwicklung der PEPPER POTS etwas penibler verfolgt, als ich es tat, wird man diesen Abgang vielleicht weniger schmerzlich quittieren und stattdessen den Zugewinn an musikalisch-technischer Ausgefeiltheit würdigen.
Diesen hat das katalanische Soul-Kollektiv tatsächlich vorzuweisen und ihren Soul der alten Schule perfektioniert, klingt dabei jedoch mittlerweile eher nach Stax/Volt Records Anfang der Siebziger statt nach glamourösen Mid-Sixties-Motown-Sound.
Sehr lässig, fast schon unterkühlt, wenden sie sich auf „We Must Fight“ zurückgelehntem Deep-Soul zu, bombastische Arrangements inbegriffen, mit dem vollen Programm an Streichern, Percussion und üppigen Bläsersätzen.
Früher wirkten sie auf mich unvollkommener, aber dadurch auch erfrischender; ihr durch und durch perfekter Neo-Soul kann da nicht richtig zünden. Positiv hervorzuheben sind ihre Texte, die entgegen sonstiger Genrekonventionen recht uncheesy daherkommen und über ungewöhnlich viel Tiefgang verfügen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #90 Juni/Juli 2010 und Gereon Helmer
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #96 Juni/Juli 2011 und Gereon Helmer
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #112 Februar/März 2014 und Matti Bildt