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PEGGY LEE

Fever – The Velvet Lounge

Einer veritablen Diva, einer der großen Stimmen des US-amerikanischen Showbusiness, die mit ihrem glamourösen Songs zwischen Swing, Pop und selbst Rock’n’Roll Musikgeschichte schreiben sollte, zollt Bear Family mit der „Velvet Lounge“-Anthologie einen überfälligen Tribut. Vielseitigkeit und Kraft in der Intonation, aber auch sanfte Sinnlichkeit definieren Peggys Gesang, und ebenso vielschichtig sind ihre Songs, arrangiert und eingespielt von einigen der bedeutendsten amerikanischen Session-Musiker. Der Fokus der Koppelung liegt dabei auf der variablen, aber stets erstklassigen gesanglichen Performance der Künstlerin; ebenso wie etwa Elvis Presley konnte sie bei nahezu jeder Aufnahme mit einem anderen Timbre agieren, blieb dabei aber stets unverwechselbar und ihre butterweiche Stimme war jederzeit eindeutig zu identifizieren. Große Hits wie „Alright okay you win“ oder eben „Fever“ sind selbstverständlich enthalten, aber ebenso rare Aufnahmen wie der Live-Mitschnitt von „Jump for joy“ oder der Antwort-Song „I got a man“, letzterer in einer furiosen Version, die die Ray Charles-Vorlage „I got a woman“atomisiert. Dann ist da noch das umwerfende „Johnny guitar“, das als Instrumentalversion ins Repertoire so mancher Indierock-Band gehörte. Und selbstverständlich „’Til there was you“, eine Schmuseballade vom zweiten BEATLES-Album, die sie immer wieder auch live spielten. Das reich bebilderte Beiheft, satte 36 Seiten dick, enthält Bill Dahls Biografie der Chanteuse sowie diskografische Anmerkungen, das Mastering ist erste Sahne, da bleibt wenig zu wünschen übrig bei einer mustergültigen Compilation auf dem hohen Bear Family-Qualitätslevel.