GRÖCHA

Peggy Adam

Ist mal wieder „1984”? Offensichtlich. Aber düstere Endzeitstimmung verbreitet auch „Gröcha“ von Beginn an. Im Gegensatz zu George Orwell gestaltet die französische Autorin und Illustratorin Peggy Adam diese aber nicht maschinengesteuert, sondern viel konfuser, unberechenbarerer und damit noch unausweichlicher.

Es gibt keine eindeutig auszumachende höhere Macht, gegen die man seinen Hass richten könnte, schuldig an der vorherrschenden Misere ist jeder und niemand zugleich. Dass Adam in Toronto indianische Kunst studiert hat, merkt man der Geschichte gleich in mehrfacher Hinsicht an: Neben den menschlichen Protagonisten wird die Natur zu einem weiteren Akteur innerhalb dieser unberechenbaren Traumwelt.

Allerdings legt Adams Natur nicht im positiv-heilenden Sinne aus, sondern degradiert sie zum Mitbetroffenen einer nicht eindämmbaren Epidemie albtraumhaften Ausmaßes. Wo hier die Wirklichkeit aufhört und wo Ängste und Wahnvorstellungen beginnen, ist dabei nicht immer eindeutig auszumachen.

Eine symboldurchtränkte, beklemmend hoffnungslose Reise durch die finstersten Abgründe des menschlichen Unterbewusstseins.