PAUL ROLAND

In Memoriam 1980-2010

Der 1959 geborene Engländer Paul Roland veröffentlichte 1979 seine erste Single, und im Verlaufe der Achtziger erschienen dann eine ganze Reihe von Alben, teilweise in Zusammenarbeit mit Leuten wie Robyn Hitchcock und Nick Saloman.

Speziell in Deutschland erfreute er sich recht großer Beliebtheit, veröffentlichte auf Pastell Records, und begann ab 1987 auch Bücher mit okkulter Thematik zu schreiben – eine Verbindung, die angesichts seiner „dunklen“ Texte auf der Hand lag.

1989 erschien „Duel“, Rolands meiner Meinung nach bestes Album, das 2002 dann auf einem griechischen Label neu aufgelegt wurde und Anfang 2010 auf Syborg Music (wo auch eine ganze Reihe anderer Roland-Platten neu veröffentlicht wurden) erneut rereleaset wurde.

Mit „In Memoriam“ ist nun eine exzellente Einsteiger-Compilation erschienen, die es bei einer beeindruckenden Spielzeit von weit über zwei Stunden auf 36 Songs aus 30 Jahren kreativen Schaffens bringt.

Es geht los mit „Blades of Battenburg“ von „The Werewolf Of London“ aus dem Jahre 1980, gefolgt von jeweils ein, zwei, drei Nummern von den EPs und Alben, die Roland alle paar Jahre aufnimmt, auch die Neunziger hindurch und bis in die jüngste Vergangenheit, erschien sein letztes Album „Re-Animator“ (H.P.

Lovecraft gewidmet) doch 2008 und ist hier mit drei Songs vertreten. Seinen Stil hat Roland über all die Jahre nie wirklich verändert, sondern nur immer weiter ausgefeilt, und brillant aufgenommen waren seine Alben schon in den Achtzigern, was die Unterschiede zwischen den Songs relativ gering erscheinen lässt, denn die alten Songs klingen nicht alt, die neuen aber auch nicht gerade so, als seien sie aus der Jetztzeit.

Will heißen: Paul Roland ist ein wundervoller Anachronismus, der mir immer wieder Spaß macht. Wer das nachvollziehen will, sollte sich „In Memoriam“ zulegen, dessen Titel zu Unrecht erschreckt, denn der Mann ist quicklebendig.