Ein Buch von Paul Auster in einen Comic, Pardon: Graphic Novel umsetzen? Unmöglich! Art Spiegelman, der Mann hinter dem legendären „Maus“-Comic, beschreibt im Vorwort zu diesem eben neu aufgelegten Buch aus dem Jahr 2004 seine Bedenken zur Umsetzbarkeit des Vorhabens und zeichenet die Entstehungsgeschichte nach, die selbst eine Geschichte von Paul Auster sein könnte.
Paul Karasik und David Mazzucchelli – beide kümmerten sich um die textliche Adaption von Austers Romanvorlage aus dem Jahr 1985 („City of Glass“ ist der erste Teil der legendären New York-Trilogie), letzterer zeichnete – gelang es, die Story zu verbildlichen, sie zu reduzieren, ohne ihr Tiefe, Komplexität und Zauber zu nehmen.
Vielleicht auch deshalb, weil die Vorlage im Vergleich zu späteren Werken Austers eher Büchlein als Wälzer ist. Nüchtern und direkt wie die Sprache sind auch die Bilder, fast holzschnittartig und schwarz-weiß, der düsteren Grundstimmung im New York der Achtziger angemessen.
Immer noch beeindruckend – und ein guter Anreiz, die Romanvorlage erneut zu lesen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #138 Juni/Juli 2018 und Joachim Hiller