MEIN LEBEN MIT MR DANGEROUS

Paul Hornschemeier

Wenn man zu seinem 26. Geburtstag ein pinkes Einhorn-Sweatshirt von seiner Mutter geschenkt bekommt, dann muss irgendwas schief gelaufen sein. Amy, Protagonistin in Hornschemeiers Buch, scheint an einem persönlichen Tiefpunkt angekommen zu sein, ihr Leben dümpelt dahin.

Es besteht darin, die Grausamkeit des Alltags und ihren Job irgendwie zu überleben und ihr verkorkstes Beziehungsleben zu reflektieren. Freunde sind eher rar gesät, die Beziehung zur Mutter ist komplex bis schwierig, der Partner ein Arschloch, Trost auf dieser Dauerdurststrecke spenden einzig die treuen Begleiter Moritz, ein Kater, und eine Fernsehserie mit ihrem Helden Mr.

Dangerous. Der natürlich, ganz die Nerdin, in allen Lebenslagen zitiert werden kann und als Referenzpunkt herhält. Überschattet wird das Ganze auch noch mit einer unerfüllten Liebe zu ihrem besten Freund, der just nach San Francisco gezogen ist.

Mehr Drama geht nicht mehr. Man hat das Gefühl, dass Amys Gefühlsleben genauestens von Hornschemeier für den Leser seziert wird. Es ist eine Geschichte über Gefühle der Deplatziertheit und das Bewahren des Kindlichen in einer Erwachsenenwelt.

Hornschemeier geht in seiner Geschichte spärlich mit Text um, oft sind es die Bilder, die das Innenleben seiner Protagonistin erzählen. Der Ton ist humorig-trocken bis melancholisch. Vom Stil her irgendwo zwischen Chris Ware und Jason und doch ganz eigen.

Für Hornschemeier typisch werden auch in „Mein Leben mit Mr. Dangerous“ unterschiedliche Erzählebenen in einem jeweils anderen Stil gezeichnet, Farbgebung und Zeichenstil passen sich dabei dem Inhalt der jeweiligen Ebene an und sind sehr treffend gewählt.

Amys Geschichte endet mit einem Happy End an allen Fronten. Wohlverdient, möchte man meinen.