Wie so viele Kollegen verdient der kanadische Zeichner Patrick McEown seine Brötchen im Superheldenbereich, etwa bei Serien wie „Batman: Beyond“ und „X-Men: Evolution“. Insofern handelt es sich laut eigener Aussage bei „Hair Shirt“ um seinen ersten wirklichen Comic, womit McEown sicherlich die persönliche Note meint, die hier eingeflossen ist und die sich deutlich von kommerzieller Massenware für verpeilte Fanboys abhebt.
Eine „Coming of age“-Geschichte, wenn man so will, in der sich zwei Freunde aus Kindheitstagen in einer kanadischen Kleinstadt wiedertreffen, in der beide zwecks Studium gezogen sind. In Folge leben alte, früher verdrängte Gefühle zwischen John und Naomi wieder auf, die letztendlich aber durch unverarbeitete Traumata aus ihrer Jugend wieder zerstört werden.
Eine nicht ungewöhnliche Lovestory mit depressiver, nachdenklicher Grundstimmung also, die McEown allerdings mit einigen surrealeren Momenten versieht. Wahrscheinlich für viele Leute etwas zu unspektakulär, auch wenn sich McEown hier mit krakelig-naiven Zeichnungen als atmosphärischer Geschichtenerzähler empfiehlt, von dem man in Zukunft gerne noch mehr lesen würde.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #97 August/September 2011 und Thomas Kerpen