Was macht eigentlich ... Matt Skiba? Statt sich mit ALKALINE TRIO im Studio herumzutreiben oder in Deutschland schlecht abgemischte Konzerte zu spielen, war der Multi-Instrumentalist mit seinem WG-Kumpan Josiah Steinbrick musikalisch aktiv.
Der hatte eine ganze Reihe Songs aufgenommen, nur für sich, Skiba hörte sie und war begeistert, und so machten sie sich - bereits im August 2004 - daran, ein gemeinsames Album zu schreiben und erstmal im Heimrecording-Verfahren aufzunehmen.
Nachdem ALK3 dann "Crimson" eingespielt hatten, gingen sie in ein richtiges Studio, auf dass die Songs, wie sie es ausdrücken, etwas Fleisch auf das Skelett bekommen. Produzent Ben Lovett trommelte, Josiah spielte alle Instrumente, und Matt sang dann im Februar 2006 endlich seine Parts ein.
Bis dahin war die ganze Sache eine selbst finanzierte Angelegenheit, doch Epitaph-Boss Brett Gurewitz zeigte sich vom Ergebnis begeistert, und das Ergebnis ist ein wunderschönes Album, das sicher jeden ALK3-Fan begeistern wird.
Matt Skibas Gesang ist so markant, so unverkennbar, dass die Songs, auch wenn er sie nicht selbst komponiert hat, doch irgendwie immer nach ALK3 klingen. "Patent Pending" ist dabei kein Punk-Album, keine Rock-Platte, sondern ein düsteres, moderat elektronisches, eher ruhiges Gitarrenpop-Album mit teils erstaunlichen SMITHS- und CURE-Anklängen, ohne dabei anbiedernd zu wirken.
Auch mit den Solo-Aufnahmen der Split-Scheibe mit Kevin Seconds hat das nichts zu tun, denn das waren ALK3-Songs auf der Wandergitarre runtergeschrubbt. Skibas Seitenprojekt, mit dem er auch Touren will, beweist die Ausnahmequalität dieses Musikers, Sängers und Songwriters, und bei mir gewinnt sowieso jedes Lied mit dieser Stimme.
(42:00) (08/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #68 Oktober/November 2006 und Ross Feratu
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #67 August/September 2006 und Joachim Hiller