Vier Jahre sind seit der letzten, siebenten Staffel von „Pastewka“ vergangen, in der der Ende der 1990er Jahre durch die Sketchsendung „Die Wochenshow“ bekannt gewordene Bastian Pastewka „die Rolle seines Lebens“ verkörpert, wie manche meinen.
Denn Pastewka spielt in der in Köln angesiedelten Serie quasi sich selbst, einen Schauspieler und Komiker, der mit einer Reihe von Alltagsproblemen zu kämpfen hat, die wohl jeder Zuschauer in der einen oder anderen Form schon mal erlebt hat, und dabei von einem peinlichen Fettnäpfchen ins nächste tritt.
Pastewka ist dabei noch nicht mal eine besonders sympathische Figur, sondern ein unverbesserlicher Egomane, der seine Interessen über die aller anderen stellt, was ihn letztendlich menschlicher als so manche andere Serienfigur macht.
Die Gefahr dabei ist natürlich, dass die Verschmelzung des echten Pastewka mit dem aus der Serie zu gut gelingt. Dadurch werden ernsthaftere Rollen für Pastewka tatsächlich zum Problem, der sich aber in der 2016 produzierten Mini-Serie „Morgen hör ich auf“ mit ihren deutlichen „Breaking Bad“-Parallelen dennoch wacker schlug.
Dieser Hang zum Drama ist auch in Staffel 8 von „Pastewka“ spürbar, in der Bastian nach der Trennung von seiner Freundin Anne in einem Wohnmobil lebt, welches er vom Set von Annette Friers Serie „Frier“ entwendet hat, wo er kurzfristig gekündigt hatte.
Staffel 8 von „Pastewka“ ist deshalb auch die leider bisher schwächste, denn der Spagat zwischen Tragik und Komik gelingt hier nur bedingt. Während die bisherigen Staffeln noch bei Sat.1 ausgestrahlt wurden, gibt es Staffel 8 bisher nur auf Amazon Prime zu sehen (und mittlerweile auf DVD und Blu-ray), was offenbar einherging mit jeder Menge Produktplatzierungen, darunter der aufdringliche Song „Superheld“ der Band UND WIEDER OKTOBER.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #138 Juni/Juli 2018 und Thomas Kerpen