DEAR JOHN LETTER

Part & Fragment

Mit diesem Quantensprung hatte ich nun nicht gerechnet, denn DEAR JOHN LETTER haben auf der Post-Rock-Autobahn die Abfahrt Richtung Psychedelic genommen und damit ihrem Sound eine eigene, frische Note gegeben.

Man kann ja so viel falsch machen in der Richtung, also falsch im Sinne von „Haben wir schon tausendmal gehört“. Und jetzt also „Part & Fragment“: Toll geschriebene Songs, deren Komplexität sich nicht als Effekt in den Vordergrund rückt und die bei allen Wendungen und allem Aufbäumen und Breaks nie den Fluss aus den Augen verlieren.

Dabei haben sie auch die Wucht ein wenig zurückgefahren, was dem Album in diesem Sinn wunderbar zu Gesicht steht und die Tür geöffnet, dass ein leichter psychedelischer Wind durch die Songs weht, der aber nie zu viel Versponnenheit aufwirbelt, nein, nein.

Zum Glück hält sich Sänger Martin auch mit großen Gesten zurück und fügt sich lieber in den Fluss der Songs ein. Nun, da sie über Label und Vertrieb viel leichter als zuvor erhältlich sind, müssen DEAR JOHN LETTER ihr Revier nicht mehr markieren: Weit vorne.